Taipeh
Erstveröffentlichung 2016
Kennt Ihr das: Ihr habt einen kurzen Stop in einer Stadt in der Ihr noch nie wart, habt Euch zurechtgelegt was Ihr fotografieren wollt und auch wie Ihr dahin kommt. Dann ändert sich das Wetter und Ihr steht da mit einem komplett verregneten Tag. Nicht so einer mit kurzen Schauern, einem tollen Himmel und tollen Licht - nein, einfach nur grau-in-grau.
Ich erreichte Taipeh spät am Samstag und hatte nur den Sonntag frei. Die Wettervorhersage lautete eigentlich, dass der Regen im Laufe des Nachmittags beginnen sollte. Stattdessen fing er an sobald ich das Hotel verlassen habe. Aber die U-Bahn in Taipeh ist gut und die Tageskarte billig. Also beschloss ich dennoch loszuziehen, auch wenn mir klar war, dass ich nicht viele Fotos machen würde (und andere als ich eigentlich wollte).
Angefangen habe ich mit dem Longshan Tempel. Dieser liegt am südlichen Ende der Altstadt und ist einer der farbigsten Tempel die ich kenne. Alles sieht aus als wäre es erst gestern gestrichen worden und die Tische können kaum die ganzen Blumen tragen (später fand ich heraus, dass dies wohl eher die Regel als die Ausnahme ist).
Es fing an immer stärker zu regnen, aber in einem Tempel findet man immer einen Platz, um sich unterzustellen. Viele Menschen kamen, um zu beten und nur sehr wenige schienen Touristen zu sein. Obwohl ich mehr als eine Stunde in dem Tempel war, habe ich kein einziges westliches Gesicht gesehen.
Direkt neben dem Tempel liegt die Kräutermedizin-Gasse, aber offensichtlich war es noch immer zu früh, denn alle Geschäfte waren noch geschlossen. Da das Wetter überhaupt nicht kooperierte, beschloss ich einfach ein wenig Richtung Norden durch die Gassen zu streunen.
Ziel war das Talungtung Viertel in dem sich sowohl der Dalongdong als auch der Konfuzius Tempel befinden. Der Dalongdong Tempel ist ebenfalls farbenprächtig und nett verziert (verpasst nicht den Garten auf der anderen Straßenseite), während der Konfuzius Tempel deutlich formaler ist. Interessanterweise gab es dort kaum Besucher (hauptsächlich Touristen), während der Dalongdong Tempel gut besucht war.
Nachdem ich beide Tempel besucht hatte, gönnte ich mir einen Kaffee bei Starbucks und beschloss, dass es erst mal Zeit für eine Dusche ist. Später kam ich dann noch mal zurück, um die Nachtaufnahme zu machen, die Ihr oben sehen könnt.