Venedig 2022 - Teil 1
Seit einigen Jahren fahren wir zur Biennale [↗] nach Venedig. Meist habe ich hier keine Bilder zur Biennale selbst, sondern zu anderen Sehenswürdigkeiten in der Stadt gezeigt ( 2017 / 2019 ). Auch diesmal werde ich es so halten, da die Ausstellungen mittlerweile geschlossen sind.
Im Gegensatz zu den letzten Reisen, die wir mit dem Kunstverein Senden [↗] unternommen haben, sind wir diesmal alleine unterwegs. Das hat den Vorteil, dass wir uns ein Hotel in Venedig selbst suchen können (sonst waren wir immer auf dem Lido). Allerdings müssen wir uns auch selbst um die Anreise kümmern. Wir entscheiden uns gegen Auto oder Flugzeug und beschließen mit der Bahn zu fahren.
Ab München gibt es eine direkte Verbindung nach Venedig. Dieser Zug ist auch ganz ok, aber bis man mit dem Regionalzug in München ist zieht es sich doch ganz gewaltig. Da sich die Bahn dieses Jahr hauptsächlich durch Verspätungen auszeichnet, nehmen wir kurzentschlossen eine frühere Verbindung. Leider fährt der Regionalzug aber nur jede Stunde. Trotzdem war es eine gute Entscheidung, dann selbstverständlich hatte er Verspätung und wäre uns das mit dem ursprünglich geplanten passiert, wäre der Zug nach Italien weg gewesen. So müssen wir in München zwar etwas Zeit überbrücken, aber schon bald können wir in den Anschlusszug und es uns im Abteil gemütlich machen.
Gegen 18:30 Uhr erreichen wir den Bahnhof in Venedig und müssen nun noch etwa 30 Minuten zu unserer Unterkunft laufen. Mittlerweile hat es angefangen leicht zu regnen. Unser Hotel liegt am östlichen Ende des Stadtteils Cannaregio in einer kleinen Sackgasse. Wir laufen ein paar mal im Kreis bevor wir die richtige Gasse finden. Nach einer kurzen Einweisung, bei der wir auch zum letzten mal jemand vom Personal sehen, gehen wir in der Nähe etwas essen. Gut, dass man sich im Hotel einen Schirm ausleihen kann, mittlerweile regnet es nämlich ganz ordentlich.
Am nächsten Morgen mache ich mich noch vor Sonnenaufgang auf den Weg zum Markusplatz. In den Gassen Venedigs ist um diese Uhrzeit noch nicht viel los. Nur die Straßenfeger versuchen die Überreste des gestrigen Tages zusammenzufegen. Mit kleinen Karren wird der Müll dann zu den Kanälen gebracht und mit Booten entsorgt. Auch auf dem Markusplatz ist noch nicht viel los. Einige wenige Fotografen sind schon da und eine Hochzeitsgesellschaft versammelt sich am rückwertigen Ende des Platzes. Vom gestrigen Regen gibt es noch einige Pfützen, in denen sich der Campanile spiegelt und auch die Beleuchtung ist um diese Uhrzeit noch angeschaltet.
Nachdem ich einige Zeit auf dem Markusplatz verbracht habe, gehe ich ans Wasser um dort den Sonnenaufgang zu fotografieren. Eine Zeitlang sieht es so aus als würde es die Sonne nicht schaffen durch die Wolken zu kommen, aber dann fängt der Himmel an zu brennen. Was für ein Schauspiel 🌝.
Auf dem Weg zurück zum Hotel mache ich noch die eine oder andere Aufnahme und hole uns beim Bäcker etwas fürs Frühstück. Den Großteil des Tages verbringen wir dann auf der Biennale.
Für den Sonnenaufgang am nächsten Tag habe ich mir die Rialto Brücke ausgesucht. Wir waren gestern Abend schon einmal dort, aber so richtig ergiebig war das nicht. Vor allem zum Sonnenuntergang drängeln sich die Menschen in 4er oder 5er Reihen vor dem Geländer. Wer zu diesem Zeitpunkt ein gutes Foto machen möchte, sollte mindestens eine halbe Stunde vorher da sein, um sich einen Platz zu sichern.
Ganz anders sieht es morgens aus. Als ich ankomme hängen nur einige Jugendliche herum, die offensichtlich die letzten Biere einer durchgemachten Nacht vernichten wollen. Der Zeitpunkt vor Sonnenaufgang hat aber noch zwei weitere Vorteile: Die Beleuchtungen sind noch an und es ist noch relativ wenig Verkehr auf dem Kanal, was bei den langen Belichtungszeiten sonst immer zu hässlichen Verschmierungen führt.
Nach den Bildern von der Brücke aus, gehe ich noch herunter an den Kanal, um von dort aus die Palazzi und die Brücke selbst zu fotografieren. Langsam färbt sich der Himmel rosa und ich gehe noch mal auf die Brücke, um weitere Bilder zu machen. Auch jetzt noch sind außer einigen wenigen Fotografen keine Touristen zu sehen.
Anschließend laufe ich dann noch ein wenig durch die relativ leeren Gassen und kehre mit Süßigkeiten zum Frühstück ins Hotel zurück.
Heute steht mit dem Giardini der zweite große Ausstellungsbereich der Biennale auf dem Programm. Die Biennale öffnet übrigens erst um 10 Uhr (im Sommer sogar erst um 11) und da man schon einige Stunden dort verbringt, bleibt nicht allzu viel Zeit für weitere Aktivitäten. Außerdem ist auch Anfang Oktober die Stadt noch relativ voll und am späten Nachmittag / frühen Abend schiebt man eher durch die Gassen, als dass man gemütlich hindurch schlendern kann. Dies gilt zumindest für die zentralen Innenstadt Bereiche in denen sich die meisten Touristen aufhalten.