Ein halber Tag in Ronda - Maurischer Frühling - Andalusien 2020 - 2
24-25.02.2020 - Ein halber Tag in Ronda
Kaum sind wir etwas von Malaga entfernt, müssen wir schmunzeln - eine schöne Tankstelle nach der anderen liegt direkt auf dem Weg. Jetzt müssen wir nur noch das Hotel finden.
Die vom Hotel geschickte Anfahrtsbeschreibung liest sich ein bisschen kompliziert. Also vertrauen wir einfach mal auf unser Navi. Das schickt uns zwar über irgendwelche Wege durch das Feld und über eine kleine, alte Steinbrücke, aber letztendlich klappt es erstaunlich gut.
Wir sind endlich da. Ganz in der Nähe der arabischen Bäder, im unteren Teil der Stadt. Noch ein kurzer Anruf und dann kommt der Hausherr, um das Hotel zu öffnen und uns einzuchecken. Das kleine Boutique-Hotel ist wunderschön. Dunkle Terrakotta-Fliesen, eine Empore, die über den Gastraum zu den Zimmern führt, sauber und stilsicher eingerichtet.
Freya hat schon befürchtet, dass wenn wir angekommen sind Jürgen so fertig ist, dass er noch nicht mal was zum Abendessen will. Freya versucht das Positive zu sehen: Dinner Canceling soll ja gesund sein. Aber dann kommen Freyas Befürchtungen gar nicht zum Tragen. Jürgen hat Hunger und wir bekommen die Wegbeschreibung und den Namen eines guten Tapas Lokals.
Wir laufen die alte Steintreppe rauf und halten uns an den mitgenommenen Stadtplan - denken wir zumindest. Irgendwann wissen wir nicht mehr wo wir sind und finden unseren Standort auf der Karte da, wo wir eigentlich nicht hin wollten. Okay, noch zweimal im Kreis gelaufen und wir haben das Restaurant gefunden.
Die Tapas sind interessant und lecker und auch der lokale Rotwein schmeckt. Erstaunlicherweise will das Restaurant um 11 Uhr schließen. Wir dachten da geht der Spanier erst los? Gestärkt und glücklich machen wir uns auf den Weg und finden diesmal auf Anhieb den kurzen Weg zurück zum Hotel.
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Ronda liegt hoch oben auf einem Felsplateau. Alt- und Neustadt sind durch eine etwa 100m tiefe Schlucht getrennt.
Heute Morgen wollen wir die imposante Brücke, die die beiden Stadtteile verbindet von unten fotografieren. Dazu haben wir den Wecker auf früh gestellt, bleiben dann aber doch noch eine Weile liegen weil es stockfinster ist. Als wir dann endlich aufstehen ist es hell.
Zielstrebig laufen wir zunächst in die falsche Richtung - merken es aber ziemlich schnell. Der Weg unten um das Felsplateau herum ist nett. Es geht leicht bergauf und bergab, durch Felder und Wiesen und die unten gelegenen Randbezirke der Stadt. Die Gegend hier sieht so aus, als könnte man in der Umgebung gut wandern.
Eigentlich war diese Wanderung für gestern Abend geplant, aber da saßen wir ja noch im Flieger 😠. Heute Morgen steht die Sonne hinter der Brücke, was nicht gerade optimal ist - na gut.
Zurück geht es durch das alte Stadttor und die oben gelegene Altstadt. Es scheint die Sonne, es ist frisch aber nicht kalt. So kann es bleiben.
So langsam setzt auch Jürgens Orientierungssinn wieder ein.
Jetzt wollen wir erst mal ins Hotel und frühstücken. Eingedeckt ist in dem großen, zentralen Aufenthaltsraum. Im Sommer kann man wohl auch in den Garten, aber dafür ist es im Moment noch zu frisch.
Es gibt einen Obstteller mit Orangen und Grapefruit Scheiben, Banane, Kiwi, Birne und Melone. Ein weiterer Teller mit Rührei und Tomate. Weiterhin zwei Sorten Marmelade wobei wir Tomatenmarmelade mit Basilikum nicht kannten, aber richtig lecker finden. Dazu gibt es vier Sorten Brot, Wurst und Schinken, zwei Sorten Käse, leckeren Kaffee und frischen Orangensaft. Wohl alles bio und lecker. Wir sind angetan.
Bevor wir auschecken wollen wir noch ein wenig durch die Stadt streunen. Also geht es ein letztes Mal die Stufen nach oben, über die alte Brücke und durch den Rosengarten hinauf in die Stadt.
Von hier hat man nun noch mal einen Blick auf die andere Seite der Neuen Brücke. Die Perspektive ist fast noch interessanter, fotografisch aber eine Herausforderung. Die Schlucht ist tief und recht eng. Darüber hinaus macht sie hier auch noch einen scharfen Knick. Somit scheint die Sonne immer nur auf einen Teil der Brücke und entsprechend hoch ist der Kontrast.
Hier in Ronda hätte Freya noch mindestens einen Tag bleiben können und das obwohl Jürgens Uhr behauptet, dass wir schon 9-mal so viele Treppenstufen wie gefordert hochgestiegen sind.
Der Plan ist anders, denn das nächste Hotel in Sevilla ist schon gebucht. Wir checken also aus und fahren los.
Eigentlich hatten wir vorgehabt, auf der Fahrt von einem Übernachtungsort zum nächsten immer wieder Pausen mit Besichtigungen oder Wanderungen einzulegen. Da wir aber einen Koffer sichtbar auf dem Rücksitz verstauen müssen, sehen wir davon ab. So fahren wir zwar durch weitere der berühmten weißen Dörfer, belassen es aber bei dem einen oder anderen kurzen Fotostopp.