von München nach Death Valley - Wild Wild West - USA 2022 - 1

Red Rock Canyon State Park - California - USA
 


23/24.02. -von München nach Death Valley

Mein Flug soll gegen Mittag von München aus abheben. Das heißt, dass wenn ich ein nur bisschen früher als sonst aufstehe habe ich genug Puffer für die morgendliche Fahrt durch München und die zusätzlichen Kontrollen am Flughafen.

 

Letztlich war das aber gar nicht nötig. Normaler Reiseverkehr auf dem Weg zum Flughafen und der Check-in und die Sicherheitskontrolle waren fast leer. Dort testen sie jetzt neue Scanner, bei denen man alles in seinen Taschen lassen kann. Sie scheinen ganz gut zu funktionieren und beschleunigen den ganzen Prozess erheblich.

Das Boarding findet im äußeren Terminal statt. Wegen Covid ist dieser aber noch nicht voll funktionsfähig und so bleibe ich in der Lounge auf der Hauptseite. Da auch der Zug zum zweiten Terminal nicht so häufig fährt wie sonst, soll ich mindestens 30 Minuten vor Boardingbeginn losgehen.

 

Wie bei US-Flügen üblich, wird man noch einmal kontrolliert, bevor man den Gate-Bereich betritt, aber da ich alle Dokumente hochgeladen habe, geht es recht schnell. Die Business Class ist zu 90 % gefüllt, aber nur wenige der Passagiere sehen aus, als wären sie auf einem Geschäftsreise.

Abgesehen davon, dass man die ganze Zeit eine Maske tragen muss, ist der Flug nichts Besonderes. Da es ein Tagesflug ist, fühlt er sich noch länger an, als er ohnehin schon ist. Ich schaffe es, ein oder zwei Stunden zu dösen, 3 Filme zu schauen und zu warten, dass die Zeit vergeht.

 

Endlich kommen wir an. Die Immigration ist fast leer. Sie haben alle Automaten entfernt und kontrollieren die Dokumente wie früher. Aber obwohl nur ein paar Schalter geöffnet sind, brauche ich nur 10 Minuten oder so, um durchzukommen. Mein Gepäck ist auch schon abholbereit und so mache ich mich auf den Weg zu den Shuttles die zu den Mietwagenfirmen fahren.

Die gleiche Situation bei der Alamo-Mietstation: Keine Warteschlangen, keine Fragen, keine Versuche, mir irgendwelchen Zusatzkram zu verkaufen. Es gibt nicht viele Autos, aber mehr als genug für die wenigen Leute. Ich nehme einen weißen Jeep Compass 4x4 mit fast 9000 Meilen.

 

Von Zuhause aus habe ich ein Motel in Santa Clarita, ein paar Meilen nördlich von Los Angeles, gebucht. Die Fahrt verläuft wie erwartet: Ich brauche fast 2 Stunden für die 35 Meilen. Ich checke ein und fahre zum Walmart, der eine halbe Meile entfernt ist, um die wichtigsten Dinge für die nächsten Tage einzukaufen.

 

Zurück im Motel schaffe ich es, bis 21 Uhr wach zu bleiben. Das bedeutet, dass ich jetzt fast 24 Stunden wach bin. Aber es reicht trotzdem nicht, um den Jetlag zu überwinden. Ich wache früh auf und kann nicht mehr schlafen, obwohl es erst 4 Uhr morgens ist. Also lese ich noch ein bisschen, packe meine Sachen so um, wie ich sie in den nächsten Tagen brauchen werde, und bin mit den Ersten, die um 6 Uhr frühstücken. Kurz darauf bin ich auf dem Weg ins Death Valley.

 

Da dies eine ziemlich lange Fahrt ist, habe ich geplant, zwei Zwischenstopps einzulegen. Der erste liegt ganz in der Nähe, zwischen Lancaster und Palmdale. Mitten im Nirgendwo gibt es zwei Filmsets, die auch heute noch genutzt werden, wenn Hollywood ein Motel aus den 50er Jahren zeigen will.

Das erste nennt sich Club Ed Movie Set. Leider kann man nicht wirklich nah ran. Es ist abgesperrt und deutlich als Privatbesitz gekennzeichnet. Das zweite Problem ist, dass die Sonne direkt hinter dem Gebäude steht. Wenn Du also dorthin willst, solltest Du es möglichst am Nachmittag tun. Andererseits stehen auf der anderen Straßenseite einige schöne Joshua Trees, die jetzt von der noch tief stehenden Sonne profitieren.

Die zweite Station, nur ein paar Meilen entfernt, ist die Four Aces Movie Ranch []. Dieser Komplex ist etwas größer und liegt auch direkt an der Straße, aber hier bereitet ein Filmteam gerade einen Dreh vor. Also fahre ich einfach vorbei und zurück auf die CA-14, um zu meinem nächsten Halt zu kommen: Red Rock Canyon State Park [].

 

Dieser Park besteht aus zwei Teilen, die direkt am Highway liegen. Wenn man von Süden kommt, liegt der erste Teil auf der rechten Straßenseite. Ich biege vom Highway ab, und da ist ein riesiger Parkplatz, der bis auf einen Lastwagen, dessen Fahrer hier auf die Toilette geht und bald darauf wieder abfährt, völlig leer ist.

Dieser Teil ist der "rote" mit schönen Felsformationen. Es gibt auch einige Hoodoos, aber die sind nicht so beeindruckend wie anderswo. Ich laufe an der Klippe entlang und versuche, ein paar schöne Bildkompositionen einzufangen.

Nach einer Weile drehe ich um und gehe zurück zum Auto, um ein paar hundert Meter weiter zum zweiten Teil zu fahren, der sich auf der anderen Seite des Highways befindet. Entgegen einiger Beschreibungen im Internet gibt es mittlerweile vernünftige Abbiegespuren zu beiden Parkteilen. Gleich hinter dem Eingang gibt es einen kleinen Parkplatz und einen markierten Weg, den ich nehmen werde. Die Felsformationen sind ähnlich wie die auf der anderen Seite, aber schon weniger rötlich. Bis hierher kann man den Park kostenlos besuchen. Der kostenpflichtige Bereich beginnt, wenn man weiter in diesen Teil des Parks hineinfährt. Dort gibt es einen Campingplatz und einige weitere Felsen zu besichtigen. Da sie nun aber komplett grau sind, drehe ich um und fahre in Richtung Death Valley.

Der Rest der Fahrt ist nichts Besonderes, wenn man schon einmal in dieser Gegend gewesen ist. Nur die Temperatur ist anders als in den meisten anderen Monaten. Ein Stück weiter in Richtung Bishop befinden sich einige der empfehlenswertesten Skigebiete in Kalifornien. So zeigt mir das Auto als ich auf die NV-190 abbiege eine Warnung an, da die Temperatur unter 0°C gefallen ist. Nun ist es nicht mehr weit und ich erreiche den Death Valley National Park.

 


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