Kanarra Creek und Downtown Las Vegas - Südwesten der USA 2018 - 10

Kanarra Creek - Kanarraville - Utah - USA
 


Samstag, 05.05.2008 - Kanarra Creek und Downtown Las Vegas

Heute endet mein kurzer Aufenthalt in Utah. Aber bevor ich nach Las Vegas weiterfahre, mache ich noch einen letzten Abstecher gen Norden. Ich will in den Kanarra Creek. Der steht schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, aber irgendwie hat es nie gepasst.

 

Mittlerweile wurde ein Ticketsystem eingeführt. Zurzeit gibt es keine Begrenzung der Besucherzahl, aber die Gemeinde formulieren es in einer "Mal sehen, was passiert" Art und Weise. Die Situation war in den letzten Wochen ziemlich verwirrend. Die Stadt hat früh angekündigt, dass sie eine Gebühr einführen will, aber nicht wann. Anfang April schrieb ich eine Mail und bekam die Information, dass sie am 1. Mai starten wollen und dass ich kanarrafalls.com auf Neuigkeiten überprüfen soll. Kurz vor meiner Abreise haben sie dann dort das gepostet, was ich eh schon wusste, nur der Online-Shop war immer noch nicht online. Dafür haben sie aber angekündigt, dass es eine Option geben wird, das Ticket vor Ort zu kaufen (zwar nur mit Kreditkarte, aber das war mir gerade recht).

Das werde ich jetzt also ausprobieren. Als weitere Überraschung ist das Parken auf dem oberen Parkplatz kostenlos (die Ankündigung war, dass es immer noch 10$ kostet und dass nur der untere Parkplatz kostenlos ist).

 

Auch wenn ich vor 8 Uhr morgens Utah-Zeit da bin, bin ich nicht der Erste. Aber es ist nichts im Vergleich zu gestern. Die meiste Zeit bin ich alleine. Der Weg ist länger als ich dachte und es ist viel einfacher, im Wasser zu bleiben als am Flussufer zu laufen. So bekomme ich also heute das, was ich gestern in den Narrows so sehr vermisst habe.

 

Die Idee ist, zum Wasserfall zu laufen, um ein paar Bilder zu machen, ohne dass die Leute im Bild herumlaufen. Aber dann finde ich diesen kleinen Wasserfall und kann nicht widerstehen. In einer Stunde oder so, wenn ich auf dem Rückweg bin, wird er zumindest teilweise in der Sonne sein und dann kann man das Bild vergessen. Dasselbe passiert ein paar Minuten später, als der Fluss eine enge Schlucht passiert. Hier befürchte ich, dass später zu viele Menschen im Fluss sein werden, um eine ungestörte Aussicht zu bekommen.

Nur eine Ecke weiter und ich stehe vor dem unteren Wasserfall. Ein anderer Fotograf, der an mir vorbeigegangen ist, als ich diesen kleinen Fall fotografiert habe, geht gerade. Für den Moment bin ich allein. Leute kommen und gehen, aber für mindestens 30 Minuten finde ich ungestörte Momente die lang genug für Langzeitbelichtungen sind.

Leider hat das erste direkte Sonnenlicht bereits das obere Ende der Fälle erreicht. Selbst Mehrfachbelichtungen helfen letztendlich nicht diesen lästigen Fleck quer über das Wasser in der Nachbearbeitung zu entfernen. Es scheint, dass ich wohl noch mal zurückkehren muss 🌝 .

 

Das Wasser ist übrigens viel kälter als gestern und trotz der Neoprensocken spüre ich meine Füße irgendwann kaum noch.

 

Nach einer Weile tauchen immer mehr Leute auf und ich schnappe mir mein Stativ und gehe. Es ist gegen 10 Uhr Ortszeit und jetzt kommen alle Familien oder "Gruppen von Freunden". Auf dem Rückweg finde ich nur noch eine Stelle, die es sich zu fotografieren lohnt. Der ganze Rest bekommt schon jetzt ziemlich hartes Sonnenlicht.

 

Zurück zum Auto wechsle ich die Schuhe und fahre zurück in den Süden, was auch bedeutet, dass ich die Stunde, die ich in Utah verloren habe, zurückbekomme.

Vor zwei Tagen, in Page, dachte ich, dass ich jetzt mit "meinen roten Felsen", wie Freya die Gegend immer nennt, fertig bin. Aber nach diesen zwei Tagen in der Gegend von Zion änderte ich meine Meinung 🌝. Kann sein, dass ich Page überspringen (zumindest bis ich das Glück habe, eine Genehmigung für die wave zu bekommen), aber der Rest wird mich wiedersehen.

 

In Las Vegas übernachte ich in der Main Street Station in Downtown, da ich die Freemont Street besuchen möchte. Der Check-in ist für Vegas ungewöhnlich schnell und meine Bitte, ein ruhiges Zimmer (also nicht zur Autobahn hin) zu bekommen, wird ohne Zögern erfüllt. Ich bekomme sogar eines im obersten Stockwerk.

Die Temperatur hier ist wie eigentlich erwartet oder eher befürchtet: 37°C am späten Nachmittag und das soll auch für die nächsten Tage so bleiben.

 

Ich plane meinen Besuch in der Freemont Street  so, dass ich früh genug für die 20 Uhr Show bin und vorher noch etwas Zeit habe, um einen geeigneten Platz für mein Stativ zu finden. Tatsächlich ist es nicht so kompliziert, wie ich befürchtet hatte. Obwohl es Samstagabend ist, ist die Straße nicht allzu voll.

 

Die Show ist bestenfalls nett. Sie spielen drei verschiedene Songs und einige Animationen werden auf dem großen Bildschirm über den Köpfen gezeigt. Nichts über das man ins Schwärmen geraten könnte. Vielleicht sollten sie den Verantwortlichen mal nach China schicken, damit er erlebt, wie es denn aussehen könnte.

Überhaupt: Die Freemont Street nervt mich mehr als alles andere. Sie haben zwei Orte, an denen Coverbands spielen. Aber zusätzlich dürfen überall auch noch Straßenmusiker spielen. Am Ende ist es eine Kakophonie von allem und nichts. Wahrscheinlich lässt sich das nur mit mehreren Getränken aus einer der vielen Open-Air-Bars am Straßenrand genießen.

Ich gehe die Straße von einem Ende zum anderen und wieder zurück. Das ist dann aber auch mehr als genug und da es in dieser Gegend nicht viel anderes zu sehen gibt, kehre ich doch recht zeitig in mein Hotelzimmer zurück.



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