von Sewan über Dilijan nach Haghpat - Kaukasischer Sommer 2024 - 18

Goshavank monastery - Gosh - Armenia
 


02.08.2024 - von Sewan über Dilijan nach Haghpat

Heute ist unser letzter voller Tag in Armenien. Da es erst um 8 Uhr Frühstück gibt, starten wir um 9 Uhr.

Erster Halt ist das Kloster Goshavank []. Auf dem Weg dorthin, noch in der Nähe von Sewan, durchqueren wir einen Tunnel und geraten in dichten Nebel. Wir fahren hinunter und durch Dilijan und der Nebel wird zu einer dicken Wolkenschicht.

 

Das Kloster besteht aus einer Reihe von Einzelkirchen. Einige der Kuppeln sind aus Glas nachgebaut. Teilweise wächst dort schon das Grünzeug. Die Kirchen sind schön anzusehen, aber inzwischen sehen sie sich alle sehr ähnlich.

 

Wir fahren zurück nach Dilijan [] und werden hier fast 3 Stunden Zeit haben, da ein Teil der Gruppe zum Mittagessen bei einer einheimischen Familie geht. Ich habe gestern bei Google nachgesehen. Die Stadt soll ganz nett sein, aber ich habe nichts gefunden, was ich wirklich sehen möchte.

 

Der Busfahrer will uns in den oberen Teil des Dorfes bringen, damit wir runterlaufen können. Aber wie in Gyumri hält uns die Polizei auf und wir müssen warten, bis der Konvoi des Präsidenten vorbeigefahren ist.

Ich laufe durch „Old Dilijan“, eine Straße mit schön renovierten Häusern, in denen sich jetzt Hotels und Souvenirläden befinden. Sie ist aber nur zwei- oder dreihundert Meter lang. Unten am Kreisverkehr suche ich nach dem Weg zu den Ruinen der Khanjian-Villa. Ich weiß schon, dass sie eingezäunt ist, aber auf halbem Weg kommt mir unser Reiseführer entgegen und erzählt mir, dass er sogar noch früher aufgehalten wurde, weil sie gerade einige Pavillons aufstellen.

 

Okay, versuchen wir es also mit einer der Wanderungen durch den Wald. Ich gehe wieder den Hügel hinauf bis zum Museum und dann eine weitere Straße bergauf. Zufällig finde ich sogar den Eingang zum „betrunkenen Wald“, ein Ort, der in meinen Notizen erwähnt wurde, aber ohne einen Hinweis, wo er sich befindet. Ich hatte auf ein paar verdrehte Bäume gehofft, aber sie wuchsen nur schräg statt gerade nach oben.

Ich gehe weiter auf einem nun markierten Weg, bis ich zu einer Baumschaukel komme, die sogar bei Google Maps erwähnt ist. Ein kleines Stück weiter drehe ich um. Es war ein schöner Spaziergang, aber jetzt schaue ich erst mal, dass ich etwas zu Mittag finde.

 

Wir setzen unsere Fahrt um 14 Uhr fort und sollen zwei Stunden später in Haghpat ankommen. Wir gewinnen ein wenig an Höhe und fahren erst knapp unter und später innerhalb der Wolken. Die Landschaft hier ist ein bisschen wie in den Voralpen, rundherum Hügel, aber keine richtigen Berge. Später kommen die Berge näher und wir fahren entlang der Debed-Schlucht, aber wegen der Wolken ist es schwer zu erkennen, wie hoch die Hügel sind.

 

Als wir uns Haghpat nähern, erreichen wir die Stadt Alaverdi []. Diese Gegend scheint viel ärmer zu sein als die anderen, die wir gesehen haben. Wir fahren an einer gigantischen Industrieruine vorbei. Später im Hotel lese ich, dass es sich um eine Kupferschmelze handelt, die die ganze Region massiv verschmutzt hat. Dennoch wird über die Errichtung einer neuen, kleineren Anlage diskutiert. Die Einwohnerzahl ist von 26.300 im Jahr 1989 auf jetzt geschätzte 11.000 gesunken. Kein Wunder, dass viele der Häuser im sowjetischen Stil leer stehen und verfallen.

 

Wir erreichen unser Hotel auf einer unbefestigten Straße, und es ist erstaunlich, dass unser Bus es überhaupt schafft. Aber das Hotel, ein kleiner Familienbetrieb, ist ziemlich neu und schön. Hier machen wir auch schon unseren Abschlußabend, da es eher unwahrscheinlich ist, dass sich in Tbilisi eine Gelegenheit hierfür findet.

 



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