Ausflug nach Garni und Geghard - Kaukasischer Sommer 2024 - 14
von Yerevan nach Goris mit Besuch von Chor Virap und Noravank
Ausflüge nach Chndsoresk und Tatev
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29.07.2024 - Ausflug nach Garni und Geghard
Heute regnet es nicht, also mache ich mich um 6:15 Uhr auf den Weg zu den Kaskaden [↗]. Nur wenige Leute sind so früh auf den Straßen. Ein paar Touristen, die die gleiche Idee haben oder einfach nur die kühleren Temperaturen nutzen, ein Typ, der die Treppen der Kaskaden hoch und runter joggt und ein paar Wachen, die scheinbar Tag und Nacht im Dienst sind.
Heute machen wir einen Ausflug nach Garni, um einen Tempel im griechischen Stil zu besichtigen, durch eine Schlucht zu spazieren und schließlich zum Kloster in Geghard zu fahren. Kurz nachdem wir Yerevan verlassen haben, halten wir an, um einen Blick auf den Berg Ararat [↗] zu werfen. Hoffentlich können wir ihn morgen auch so klar sehen, wenn wir dann viel näher dran sind.
Wir erreichen den Tempel [↗] um 10:15 Uhr. Offensichtlich sind um diese Tageszeit Horden von Touristen unterwegs. Dass gerade eine Schulklasse kommt, macht es auch nicht besser. Die Ruinen des Palastes (zerstört im 7. Jahrhundert) und der wieder aufgebaute Tempel sind die touristischen Hotspots in der Gegend von Yerevan. Wenn Du sie besichtigen willst, solltest Du dies also besser am späten Nachmittag tun. Um diese Uhrzeit ist es allenfalls ein Besuch, um den Ort auf der to-do-Liste abzuhaken.
Der Spaziergang hinunter zur so genannten Symphonie der Steine [↗] beginnt direkt am Eingang des Tempels. Es besteht aber auch die Möglichkeit, ein Auto zu mieten, das Dich hinunter- und wieder hinauffährt. Der Spaziergang sollte ca. 90 Minuten dauern, aber wir brauchen nur 60, da der Rest unserer Gruppe in guter Wanderlaune ist. Der Weg nach unten ist etwas rutschig, aber mit gutem Schuhwerk ist das kein Problem. Der Weg nach oben führt entlang der Straße den auch die Wagen nehmen.
Unten in der Schlucht findet man fantastische und gut erhaltene Basaltsäulen. Dieser Ort hier ist das Gegenteil des Tempels: Die Menschen ringsherum stören den Anblick nicht und allein dieser Besuch ist die Reise nach Garni wert.
Aber wir sind noch nicht fertig. Da es noch zu früh für das Mittagessen ist, fahren wir jetzt zum Kloster Geghard [↗]. Es ist nur 15 Autominuten entfernt.
Leider ist auch diese Kirche eingerüstet, wie einige der anderen Kirchen zuvor. Aber die Kirche ist nur der kleinere Teil, der von außen sichtbar ist. Die anderen Teile reichen in die Felsen dahinter.
Es ist die meistbesuchte Kirche in Armenien, aber es stehen noch keine großen Touristenbusse auf dem Parkplatz. Sind die alle in der Mittagspause? Aber er ist alles andere als leer. Es gibt viele Pkw mit lokalen Nummernschildern.
Das Kloster, das zuerst von den Türken heimgesucht und schließlich während der russischen Besatzung verlassen wurde, ist sehr interessant zu erkunden, mit vielen zusätzlichen Räumen und Höhlen. Aber das Fotografieren ist schwierig, da es ziemlich dunkel ist und die Verwendung von Stativen in den kleinen und oft überfüllten Räumen keine Option ist. Ich habe meines tagsüber gar nicht mitgenommen. Eine der Höhlen hat eine sensationelle Akustik, wie eine singende Frau demonstriert.
Dies ist wohl die beeindruckendste Kirche bzw. das beeindruckendste Kloster bis jetzt.
Zurück in Garni essen wir zu Mittag und fahren anschließend zurück nach Yerevan. Da wir gestern schon am Völkermorddenkmal waren, machen wir noch einen Abstecher zur Blauen Moschee, wo ich schon am Samstag war.
Zurück im Hotel mache ich ein paar Hausaufgaben (Bilder sortieren, an diesem Reisebericht schreiben). Um 20 Uhr bin ich bereit, um zur blauen Stunde in die Stadt zu laufen. Diesmal regnet es nicht, also geht es los.
Um es kurz zu machen: Es hat sich nicht wirklich gelohnt. Die Oper, die mein erstes Ziel war, war kaum beleuchtet und davor ließen sie Kinder mit Elektroautos herumfahren. Ich folgte der Fußgängerzone hinunter zum Platz der Republik [↗]. Aber auch hier: Viele Menschen, aber kaum beleuchtete Gebäude (außer den offenen Geschäften natürlich). Am Platz der Republik mache ich endlich ein paar Aufnahmen, aber obwohl ich rechtzeitig zur Licht- und Wassershow komme, gehe ich früh, weil es so voll ist, dass man kaum ein Stativ aufstellen kann. Mein letzter Versuch waren die Kaskaden, aber selbst wenn sie beleuchtet sind, gibt es keine Chance, eine saubere Aufnahme zu machen, weil auf den verschiedenen Ebenen so viele Leute stehen und gehen.
Rückblickend wäre es besser gewesen, mich an meinen ursprünglichen Plan zu halten und zum Vergnügungskomplex in der Nähe der Statue von Mutter Armenia zu gehen.