Halbzeit in Korca - Im Land der Skipetaren - 9

Resurrection Cathedral - Korca - Albania
 


06. August 2017 - Halbzeit in Korca

Das Ziel des heutigen Tages ist Korca ganz im Südosten und nahe der griechischen Grenze.

 

Gleich zu Beginn hat unser Reiseleiter eine besondere Überraschung für uns. Einen Viehmarkt. Hier gibt es kleine Ferkel im Kofferraum von einem Mercedes, Kälber, Pferde, Rinder und stolze Besitzer, die uns immer wieder auffordern ihre Tiere zu fotografieren. Etwa eine Stunde halten wir uns hier auf und genießen diese ursprüngliche Atmosphäre. 

Danach geht es nach Voskopoja. Nach einem kurzen Kaffeestopp im Ort geht es zur kleinen, nahe gelegenen Marienkirche. Diese wird gerade renoviert und ist daher im Moment weder Kirche noch Museum und endlich dürfen wir ganz offiziell die schönen Malereien fotografieren.

Von dort aus geht es durch Wiese und Wald zu einer Kapelle. Unterwegs treffen wir viele Gruppen und Urlauber aus Albanien. Eine Gruppe von Frauen singt und als wir klatschen singen sie auch für uns.

 

Was hier dann doch ein bisschen nervt ist, dass Albaner überall mit dem Auto hinfahren.

„Wie, das ist nur ein schmaler Feldweg mit Steinstufen? Das geht schon!“ Naja, mit dem richtigen Auto und ein wenig Ahnung vielleicht. Mit einem Kleinwagen, wenig PS und noch weniger Gefühl für Gas und Kupplung fährt man sich halt nur fest. Die arme Kupplung stinkt erbärmlich und die Abgase riechen nicht viel besser.

Freya denkt sich immer wieder, dass ihr Vater hier sehr gut rein gepasst hätte. Die Mentalität jedenfalls hätte gestimmt.

 

Die kleine Kapelle im Wald ist ganz nett. Unser Guide hat uns aber schon unterwegs gewarnt, dass die alte Frau, die die Kirche „bewacht“ mit Argusaugen darüber wacht, dass nicht fotografiert wird. Schon der kleinste Griff zu einem Handy lässt sie zur Furie werden.

Der Weg zurück geht über eine Wiese und ein bisschen über Stock und Stein - ein schöner Spaziergang.

 

Zurück im Restaurant sitzt Klaus, der nicht mitlaufen wollte, vor seinem Bier. Es gibt nicht genug Stühle und das, womit unser Guide uns den Mund wässrig gemacht hat sollen wir nicht bestellen, weil es zu lange dauert. Klaus hätte vorbestellen sollen, doch der wusste nicht so recht was.

Freya ist sauer und zeigt das. Bei Messerchen und Gäbelchen versteht sie keinen Spaß und nachdem sie dann über eine Stunde auf ein Essen wartet auf das sie keine Lust hat, ist ihre Laune auch mit vollem Bauch nicht wirklich besser.

 

Dann geht es endlich weiter nach Korca, der Kulturmetropole Albaniens. Nach dem Einchecken laufen wir durch die Stadt. Der Basar ist schön renoviert und wartet darauf zum Leben erweckt zu werden. Es gibt aber wohl Differenzen zwischen der Stadt, die hier traditionelles Kunsthandwerk anbieten will und den Händlern, die gerne China-Scheiß verkaufen würden. Also bleiben die Läden einfach zu.

 

Korca ist ein schönes, sauberes Städtchen mit vielen breiten, baumbestandenen Alleen und nett renovierten Häusern.

Wir besuchen die Moschee und dann die orthodoxe Kathedrale, in der eine Erwachsenentaufe stattfindet. Das ist interessant anzusehen. Leider fällt Freya auf. Der Patriarch spricht sie an. „Deutsch?“, sie nickt. „Protestant?“ sie nickt wieder, obwohl das ja schon für jemanden der seit vierzig Jahren aus der Kirche ausgetreten ist halb gelogen ist. „Mhmmm“ meint der Patriarch missbilligend und Freya sieht zu, dass sie sich wieder in den Hintergrund verdrückt.

Wir laufen noch ein bisschen durch die Fußgängerzone und fahren dann mit Gruppe zu einem schönen Platz außerhalb der Stadt und essen üppig. Blöd nur, dass das Mittagessen so spät war und das wir nicht wirklich hungrig sind. Die kleinen Katzen haben es sehr genossen, dass wir nicht so viel Hunger hatten.
Da wir nicht die einzigen waren denen es so ging haben wir uns einiges für ein geplantes Picknick morgen einpacken lassen.

 

Im Nachhinein gesehen, wäre es die bessere Idee gewesen, in der Stadt zu bleiben, sich das, nach Aussagen von Brigitte schöne, Ikonenmuseum anzusehen und ansonsten in das Stadtleben einzutauchen. Aber da wir bereits gestern angeben mussten ob wir mit wollen wäre das eh nicht gegangen.



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