Jetzt geht es ans Meer - Im Land der Skipetaren - 12
09. August 2017 - Jetzt geht es ans Meer
Wir fahren heute etwas später los und passieren das Dorf Lazarat in dem bis vor einiger Zeit Haschisch in großem Stil angebaut und verarbeitet wurde. Im Juni 2014 wurde dann das Dorf von der Polizei gestürmt und die Dorfbewohner haben sich mit Maschinengewehren, Panzerfäusten und Raketenwerfern gewehrt. Die Cannabisfelder sind mittlerweile eher in unzugänglichen Bergregionen im Norden Albaniens zu finden und selbst die Einheimischen haben so ihre Zweifel wie ernst es die Regierung mit ihrem Kampf gegen die Drogenbosse meint.
Unser erstes Ziel ist das „blaue Auge“, eine Karstquelle aus der aus großer Tiefe Wasser aufsteigt und einen kleinen Fluss speist. Freya hatte vor einigen Wochen einen Film über Albanien gesehen und das blaue Auge war ihr besonders in Erinnerung geblieben. Sie hatte es als einen verwunschenen Ort im Wald abgespeichert. Soweit zu den Wunschvorstellungen.
In Wirklichkeit stauen sich die Autos schon auf der Anfahrt und auf dem Parkplatz finden wir eher zufällig einen Platz. Ein paar Unerschrockene springen ins kalte Wasser. Eigentlich per Schild deutlich verboten, aber auch aus unserer Gruppe halten sich nicht alle daran. Unser Guide meint, im Mai wäre es besser. Kann man sich vorstellen.
Unser nächstes Ziel ist die Ausgrabungsstätte Butrint. Wir sind nun wirklich nah an Griechenland und vor allem Korfu. Dementsprechend viele Touristen kommen auch zu Tagesausflügen hierher und wir müssen tatsächlich anstehen, um unsere Eintrittskarten zu bekommen. Glücklicherweise ist das Gelände aber recht weitläufig.
Überhaupt ist es ein schöner Fleck. Viele Bäume spenden Schatten und die Ruinen sind groß genug, um mit etwas Phantasie einen Eindruck zu bekommen wie es mal ausgesehen hat. Nur wenige Stellen sind abgesperrt und man kann mitten durch die Ruinen laufen. Erfreulicherweise wird dies nicht ausgenutzt. Wir haben nicht eine einzige Schmiererei gesehen.
Wir lösen uns schnell aus der Gruppe und gehen alleine durch die Ruinen. Schon vor den Griechen war dieser Platz besiedelt. Später finden die Anaeiden, die Flüchtlinge aus Troja hier eine neue Heimat. Noch später waren hier die Römer und im 10. Jahrhundert bekam die Stadt sogar noch einmal eine neue Basilika. Danach ging es langsam, aber sicher bergab.
Am Ende des Rundwegs geht es bergauf zu dem venezianischen Kastell, in dem wir mal wieder ein Hochzeitspaar samt Fotografen beobachten und kurz ins dort angesiedelte Museum gehen. Letzteres ist nichts Besonderes, hat aber eine Klimaanlage.
Danach geht es zum Mittagessen in das große Restaurant direkt neben der Ausgrabungsstätte. Die Tische im Freien sind gut besucht, aber unser Guide hatte schon bei unserer Ankunft einen großen Tisch reserviert. Es ist nicht so günstig wie an den anderen Orten, aber dafür besonders lecker. Wir essen Octopus und Kalamares.
Unser heutiges Ziel ist das 15 Kilometer entfernte Saranda. Hier findet man eine Bettenburg neben der anderen. Schade.
Auch unser Hotel, das Boungaiville, ist groß. Mit der Ausstattung hat man sich Mühe gegeben, mit Mosaiken und Bildern überall, aber die Zimmer sind sehr eng und der Service bescheiden. Auf letzteres hat uns unser Guide aber bereits schonend vorbereitet.
Später baden wir im Meer. Von der Terrasse mit Liegen kommt man über eine Leiter oder aber über einen Ausleger ins Wasser. Später werden wir noch schönere Strände sehen.
Am Abend essen wir in großer Runde in einem Pavillon am Meer. Hierzu müssen wir viele, viele Treppen von der Straße aus herunter gehen. Es gibt wohl auch noch einen Weg unten entlang, doch da müssten wir über einen Zaun klettern.
Die Alternativen sind hier eher überschaubar. Man müsste so 20, 30 Minuten entlang der schlecht beleuchteten Straße in Richtung Innenstadt laufen. Dafür schmeckt die Pizza die wir essen gut und es ist reichlich.