California Coast - Vielfalt der Motive - Nordwesten der USA 2015 - 9

Lady Bird Johnson Grove - Redwood NP - California - USA
 


23.-25. Juni 2015 - California Coast

Die US-101 läuft mitten durch Eureka und die Tatsache, dass sie hier aus zwei Einbahnstraßen besteht macht die Sache auch nicht besser - vor allem da sich unser Hotel auf der „Insel“ zwischen den beiden Teilen befindet. Aber wir haben tatsächlich ausgeschlafen. Abends sind wir noch zu einem Mexikaner gegangen und haben danach tief und fest geschlafen.

 

Jetzt aber nichts wie los. Wir wollen zum Fern Trail und haben eine ziemlich gute Beschreibung, wie man da hin kommt. Passt auch alles, nur unsere Bärbel ist wie immer wenn wir auf Gravel Roads fahren der Meinung das könnte man noch optimieren.

Der Weg zum Fern Canyon ist ziemlich schmal und kurvenreich, rauf und runter. Für Hänger ausdrücklich verboten, was aber einige Intelligenzbolzen mit großen Wohnmobilen nicht daran hindert es trotzdem zu probieren. Auf Meereshöhe geht es noch durch zwei nicht sehr tiefe Flussbetten.

Tja, und dann landen wir tatsächlich an einem ziemlich vollen Parkplatz mit zwei Dixi-Klos. Wir gucken uns an. So hatten wir uns das nicht vorgestellt.

 

Wir haben unsere Wanderschuhe angezogen, was uns den einen oder anderen Tritt in den Creek ermöglichen soll. Der Weg startet langsam und eher langweilig, geht aber bald in den Creek, wo Farne meterhoch an den Felswänden nach oben wachsen. Kein Wunder, dass hier Filme wie Jurassic Park gedreht wurden.

Baumstämme liegen quer in der Schlucht und wenn man weiter will, muss man drüber klettern. Sicher, der eine oder andere junge Mensch macht das eleganter als wir - dafür laufen wir aber weiter rein als viele andere. Irgendwann hätte man links raus und Treppenstufen hoch gemusst, um einen Loop zu laufen. Aber wir folgen dem Wasser einfach noch ein gutes Stück weiter geradeaus.

Ach ja, auch hier wäre für die erwünschte fotografische Wirkung ein bisschen Nieselregen oder feiner, englischer Nebel erwünscht gewesen, statt dessen hören wir im Vorbeigehen eine Frau sagen, so schön wäre das Wetter hier noch nie gewesen. Tja.

Da es noch gar nicht so spät ist, entscheiden wir uns, noch den Lady Bird Johnson Trail zu laufen. Gute Entscheidung. Ganz einfacher Weg an weit auseinander stehenden Redwoods vorbei. Dadurch erreicht viel Licht den Boden und es gibt viele Blumen und Rhododendron Büsche.

Nur wie fotografiert man diese Riesen von Baum?

Nachdem wir uns gestern schon nicht wirklich für ein Lokal erwärmen konnten, ist uns heute nach Süß! Statt Abendessen soll es Kaffee und Kuchen geben. Aber Eureka ist auch da eine Enttäuschung und so holen wir uns beim Target etwas Süßes und bei Starbucks einen Capuccino. Man muss auch mal abhängen können meint Freya und so liegen wir auf dem Bett, gucken fern und naschen Süsses.

Also ganz im Ernst: Eureka ist nichts für uns. Dabei hatte sich die Beschreibung des Ortes ganz nett gelesen. Aber heute Morgen beim Wegfahren sind wir schon wieder von einem Betrunkenen angesprochen worden. Das Gefängnis ist mitten in der Stadt und alles macht einen heruntergekommenen Eindruck. Selbst das in die Liste historischer Stätten aufgenommene alte Zentrum ist menschenleer und gammelt vor sich hin. Die Motels am Südende der Stadt machen zwar einen etwas besseren Eindruck, aber es gibt nettere Plätze an Kaliforniens Küste.

 

Auf dem Weg nach Süden wollen wir eigentlich noch einen Schlenker entlang der Küste machen und fahren daher durch Loleta. Auch das ist deprimierend und Freya denkt an den Song „We Gotta Get Out Of This Place“. Der nächste Ort, Ferndale, dagegen ist ganz hübsch. Dafür verfahren wir uns hier und weil Jürgen der Küstennebel nervt, fahren wir wieder zurück auf die 101.

 

Diese verlassen wir dann aber bald wieder, um die Avenue of Giants zu befahren - eine Autotour durch den Humboldt Redwoods State Park.

Natürlich fahren wir hier nicht nur, wir laufen auch. Unter anderem den Drury-Chaney Loop und staunen immer wieder über diese bis zu 2000 Jahre alt werdenden Bäume. Laut Infotafel sind sie die größten Lebewesen auf unserer Welt.

 

Auch dem Visitor Center statten wir einen Besuch ab. Hier können wir die Markierungen einer Überschwemmung durch den kleinen Fluss weiter unten im Tal sehen. Kaum zu glauben, dass der so stark anschwellen kann.

Dann fahren wir langsam aus dem Park heraus. Am Living Chimney Grill gibt es noch einen Burger bzw. ein Steak Sandwich. Lecker.

Nach kurzer Fahrt auf der 101 biegen wir auf die CA-1 in Richtung Fort Bragg ab. Das ist wieder eine Straße nach Jürgens Geschmack: Eng und kurvenreich. Die Wohnmobile, die auch hier reichlich herumfahren, haben ganz schön zu kämpfen.

 

Die Küste erwartet uns mit schönstem Wetter. Also Koffer ins Hotel und raus an den Glass Beach für den Fort Bragg berühmt ist. Der große Parkplatz zeigt schon, dass wir nicht alleine sein werden und tatsächlich sind schon etliche Souvenirjäger unterwegs. Teilweise einfach so, teilweise mit kleinem Rechen und Eimerchen. Trotzdem ist Freya enttäuscht. Sie hatte sich den Glasstrand spektakulärer vorgestellt.

Wir fahren weiter zum Mackerricher State Park. Eigentlich wollten wir ja nur mal schauen wo der Eingang und wie hoch der Eintritt ist. Day Use ist kostenlos - nur die Camper müssen hier bezahlen. Die nette Rangerin besteht darauf, dass wir rein fahren. Ja, auch bei dem hohen Wasserstand würde es sich rentieren. Na gut, machen wir halt bei schöner Abendstimmung einen Spaziergang auf den Holzsteg.

Auch heute machen wir keinen Heckmeck mit dem Essen. Es gibt einen Salat vom Safeway und ein wirklich leckeres Weißbrot. Keine Ironie!

 

Da das ja gestern mit der Ebbe nicht so hingehauen hat, sind wir heute nach dem Frühstück erst noch einmal an den Glasstrand gefahren. Ja und heute ist das so wie Freya sich das vorgestellt hat. Da könnte man sie morgens hinbringen und abends abholen und gleich noch einen Container mieten für die vielen Glasstückchen, die sie aufgeklaubt hat.

 

Aber so geht das natürlich nicht und irgendwann kann sie sich tatsächlich lösen und mit Jürgen noch mal zum Mackerricher State Park fahren. Auch hier hat es Tide Pools. Doch auch hier gibt es keine Seesterne.

 

Weiter südlich soll es einen Strand geben mit großen Steinen, die wie übergroße Bowlingkugeln herumliegen. Den wollen wir uns auch noch ansehen.
Wir fahren vorbei an schönen Stränden und beeindruckenden Steilbuchten und das alles bei schönstem Wetter. Hier könnte man auch noch mal eine Nacht verbringen wenn man denn nicht schon alles gebucht hätte …

Zwischendurch haben wir noch bei einem Leuchtturm gestoppt, hatten aber mehr Augen für die über uns kreisenden Greifvögel. Leider wollten sie nicht aufs Bild.

Bei den Bowling Kugeln sind wir nicht völlig zu spät - aber sie liegen doch schon teilweise wieder im Wasser, sind kompliziert zugänglich und um die Mittagszeit ist das Licht auch nicht optimal. Kurz: Wir gucken von oben und verzichten.

Dafür stoppen wir in Gualala. Schöner Name, was? Hier sind wir völlig hin und weg von den großen, geschweißten Dinosauriern in einem Garten Center. Auch die wunderschöne Zistrose am Gartenzaun erfreut Freyas Herz.

Aber dann müssen wir doch weiter und lassen sogar den Muschel- und den Pebble-Strand rechts liegen. Freya glaubt ganz fest, dass Jürgen Angst wegen dem Koffergewicht hat 🌝 .

Ein letztes Mal wird Halt gemacht und mit bloßen Füßen über den Strand gelaufen. Dann geht alles ganz schnell: Die 1 führt nach rechts, wir fahren geradeaus und über die 101 nach San Rafael. Wir fahren durch Sonoma Valley und wow, hier hat es tolle Häuser! Wie meinte Jürgen: „Da war das Grundstück wahrscheinlich so teuer, da kam es auf die Million für das Haus auch nicht mehr an.“

 

Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben, fahren wir gleich wieder los: Abendessen im Outback von Sausalito.



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