Lassen Volcanic National Park - Vielfalt der Motive - Nordwesten der USA 2015 - 8
21.-22. Juni 2015 - Lassen Volcanic National Park
Heute ist Father‘s Day - zumindest in den USA. Das haben wir im Radio und Fernsehen die letzten Tage mehrfach gehört. Natürlich verbunden mit dem Hinweis, dass sich Papa ganz bestimmt über Dies-und-Das freut.
Wir fahren auf der Interstate mit einer stolzen Steigung von 15% nach Kalifornien. Immer wieder sehen wir den Mount Shasta. Die Strecke wird ziemlich langweilig, aber dann lesen wir, dass es in 8 Meilen einen Vista Point gibt. Tja und auf was gucken wir nach diesen 8 Meilen? Auf den Mount Shasta, auch noch hinter Bäumen. Sehr witzig 😠 .
Irgendwie hatte Jürgen für heute zwei Hikes vorbereitet. Den ersten redet Freya ihm aus. Jetzt sind wir natürlich viel zu früh in der Nähe vom Lassen Volcanic National Park. Also entscheiden wir uns spontan für „richtig Mittagessen“ anstelle der mitgenommenen Möhrchen. Das ist jetzt auch der Moment, in dem Freya das nicht so gute Applebee’s vorgehalten bekommt - als ob sie da was für könnte …
Egal, sie will jetzt nicht erst 40 Kilometer in die falsche Richtung fahren, um dann in einer Kette zu essen. Sie will hier und jetzt an der Old Station in JJs Cafe gehen. Jürgen mault, muss aber dann auch zur Toilette und so ist es entschieden.
Für Freya gibt es Suppe und Salat, für Jürgen einen Burger bei dem er fast den Teller abgeleckt hätte. Das macht er natürlich nicht. Für das schlechte Benehmen in unserer Beziehung ist die Frau zuständig. Tja und dann bekommt er noch aufs Haus einen Mürbekuchen mit Erdbeersauce und Sahne - weil Father’s Day ist 🌝 .
Frisch gestärkt fahren wir zum Visitor Center vom National Park und von dort aus hoch zu einem See.
Jürgen! Stop! Guck‘ mal, ein Bär! Da kreuzt doch tatsächlich ein Bär ca. 15 Meter vor uns die Straße. Bleibt dann auch noch links ein bisschen im Gebüsch stehen - und Jürgen hadert mit sich, ob er auf offener Straße einfach so stehen bleiben kann. Aber die Gerade ist ja lang genug, mit Warnblinkanlage sollte man eigentlich zu sehen sein. Nur blöd, dass der Rucksack mit dem Foto so hinter dem Fahrersitz liegt, dass er ihn erst zu fassen bekommt als der Bär sich ins Dickicht verzieht.
Die Parkplätze und Picknick-Tische am Summit Lake sind gesperrt, aber nirgends steht, dass man nicht hinlaufen darf. Parken wir halt wie alle anderen an der Straße und laufen die paar Meter. Der See liegt wunderschön. Die Wiesen drum herum sind voller Blumen und Libellen.
Aber wir wollen doch noch laufen! Die Zufahrt zum Cinder Cone Trail liegt allerdings an einer ganz anderen Stelle des Parks. Also erst mal wieder zurück und raus aus dem Park.
Der Abzweig von der CA-44 (bei 40°38'45''N, 121°16'46''W) ist nicht so wirklich ausgeschildert. Man folgt einer ziemlich breiten Gravel Road und der Beschilderung zum Campingplatz und irgendwann kommt man auch an die Grenzen des National Parks. Hier gibt es keine Möglichkeit den Eintritt zu bezahlen, aber als wir den Park wieder verlassen sehen wir Ranger die kontrollieren. Also entweder man hat den Jahrespass oder man fährt vorher beim Visitor Center vorbei.
Um 15:30 Uhr erreichen wir den Trailhead zum Cinder Cone bzw. den Painted Dunes. Man läuft auf einem Aschenweg und das fühlt sich etwa so an, als liefe man durch ganz feinen Sand und strengt genauso an.
Eigentlich hatte Freya geplant, den Kegel zusammen mit Jürgen zu besteigen. Als sie jedoch den Steigungswinkel sieht, winkt sie ab. Da mag sie weder rauf noch runter laufen.
Auch Jürgen quält sich ziemlich. Jeden Schritt den man macht, rutscht man zur Hälfte wieder runter. Aber es lohnt sich - ist man erst mal oben hat man einen tollen Ausblick auf eine völlig unwirtliche Landschaft. „Painted Dunes” trifft es eigentlich sehr gut. Es sieht aus als ob irgendjemand Farbtöpfe ausgeschüttet hätte. Zwischendrin, quasi als Kontrast, stehen einzelne Bäume.
Zurück zur Hauptstraße geht es wieder über die breite Gravel Road. Die scheint unserer Bärbel aber nicht zu gefallen. So bietet sie uns immer wieder nicht mal halb so breite Abzweigungen an und geht sogar bis „please make a U-turn“. Was auch immer ihr an diesem schönen Weg nicht passt.
Übernachtet wird in Redding, mit Pizzeria gleich nebenan. Hier reicht die kleinste Portion locker für uns beide zusammen.
Die Travelodge in der wir übernachten hat für das Frühstück einen Vertrag mit Lumberjack. Da wir süße Stückchen und Apfel (die hätte es als Alternative gegeben) ziemlich satt haben, sind wir mit dem Auto da hin gefahren. Die Beschreibung klang als wäre es nur um die Ecke, aber dem war dann doch nicht so.
Lumberjack ist so eine Art Holzfäller Restaurant mit großen, günstigen Portionen. Letztendlich nicht so viel anders als Denny’s. Witzig ist die Stihl-Lumberjack-Sportsendung, die ganz stilecht im Fernsehen läuft.
Auf dem Rückweg zum Hotel stoppen wir noch an der ausgefallenen Sundial Bridge über den Sacramento-Fluss, die wir im Internet gesehen haben.
Auch heute wollen wir noch mal im Lassen Park herumlaufen. Der Bumpass Hell Trail führt zu einem Gebiet mit Fumarolen, Schlammtöpfen und heißen Quellen. Einfach zu laufen, aber Freya ist trotzdem froh, dass sie ihre Wanderschuhe anhat. Das Ganze erinnert ein wenig an Yellowstone in klein. Ansonsten schwächelt Freya auch heute. Nutzt ihr aber nichts, denn sie muss die gleiche Strecke laufen wie Jürgen.
Nach unserer Wanderung verlassen wir den Park und fahren wieder an die Küste. Das heißt, wieder geht es durch den dicht bewaldeten Berggürtel der zwischen uns und dem Meer liegt. Es ist eine richtige Auto- bzw. Motorradstraße mit vielen Kurven und bergauf- und -ab Passagen. Interessanterweise häufig mit Geschwindigkeitsbeschränkungen, die man kaum ausfahren kann.