Anreise via Indien - Bhutan 2019 - 1

in Samdrup Jongkhar - Bhutan
 


04.-06.03. - Anreise via Indien

Wir verlassen das Haus gegen 13:30 Uhr und fahren nach Frankfurt, um unseren Abendflug nach Delhi zu nehmen.

Die Langstreckenflüge sind mit Air India, weshalb wir uns die Zeit bis zum Boarding in der Lufthansa Senator Lounge vertreiben können. Da unsere Erwartungen an das Essen an Bord recht bescheiden sind, essen wir hier auch zu Abend.

Das Bording ist dann so chaotisch wie befürchtet. Sie überprüfen das e-Visum zum dritten Mal (bloß nicht vergessen die Bestätigung, dass das Visum erteilt wurde auszudrucken - ohne das Papier kommt man noch nicht einmal zum Check-in-Schalter!). Dann beginnt das Boarding mit den hinteren Reihen, dann Business und dann der Rest. Aber das bedeutet nicht, dass die hinten sitzenden einsteigen können - nein, nein sie müssen im Gang vor dem Flugzeug warten, bis Business etc. vorbeikommt.

Auch ansonsten gibt sich Air India alle Mühe die Vorurteile zu bestätigen. Freya und ihre Nachbarin können die Sitze nicht verstellen, es gibt kein Leselicht und das Entertainment-Programm springt nur bei „indisch“ an. Die Sitze selbst sind miserabel und auch das Essen entspricht dem Erwarteten. Nur gut, dass wir nicht mehr hungrig sind.

 

Kleiner Lacher am Rande: Die Sitznachbarin erzählt, dass sie weiter nach Neapel fliegen würde, nur um sich mit einem „habe ich das schon wieder gesagt?“ zu verbessern 🌝.

 

In Delhi setzt sich die Bürokratie fort. Auch hier wird das e-Visum nicht etwa im System überprüft. Der selbst erstellte Ausdruck zählt.
Immerhin sind so viele Schalter geöffnet, dass man recht schnell am Gepäckband steht. Das Gepäck kommt zügig und die Zöllner sind eigentlich nur an den Einheimischen mit ihren riesigen Gepäckstapeln interessiert. Endlich mal etwas Positives.

Nach dem Zoll stehen einige Abholer, obwohl dies eigentlich gar nicht möglich sein sollte. Unserer ist jedenfalls nicht dabei.
Also suchen wir uns erst einmal einen Geldautomaten. Die indische Rupie ist auch in Bhutan gängiges Zahlungsmittel und wird mit 1:1 umgerechnet. Nur die größeren Scheine werden in Bhutan angeblich nicht akzeptiert. Letztendlich hat es dort aber niemanden interessiert. Es ist ein bisschen tricky, bis wir die Stückelung so haben wie wir das wollen. Aber jetzt passt es. Im Nachhinein hätten wir mal deutlich mehr abheben sollen.

 

Da im Innenraum immer noch niemand zu sehen ist der uns abholen will, gehen wir halt vor die Tür und finden dort auch den Vertreter der lokalen Agentur. Bis aber alle Teilnehmer den Weg nach draußen gefunden haben dauert es. Neben uns sind noch ein anderes Paar und zwei Schwestern, die wir schon in Frankfurt kennengelernt haben, mit von der Partie.

 

Mit zwei Landrovern geht es ins nahe gelegene Hotel. Unser letzter gemeinsamer Besuch in Indien ist nun schon mehr als 20 Jahre her, aber auf der kurzen Fahrt ist schon wieder alles vertreten: Autos und Laster, Busse und Tuk-Tuks, aber auch Kühe, Schweine, Hunde und selbst ein Kamel - irgendwie klappt es trotzdem mit dem Verkehr.

Die Gegend gehört eigentlich schon gar nicht mehr zu Neu-Delhi, sondern ist eine Development Area, die vom nahe gelegenen Flughafen lebt. Da es morgen früh schon weitergehen soll, können wir damit leben.

Nach einer Dusche und kurzer Pause laufen wir mit den beiden Schwestern zum nahegelegenen Einkaufszentrum. Das ist hier in der Nähe die einzige „Attraktion“. Mit einem Taxi in die Innenstadt zu fahren würde bei dem Verkehr zu lange dauern und die in der Nähe vorhandene Metro fährt auch nur mit mindestens zweimaligem Umsteigen zu irgendetwas Interessanten.

Auf staubigen Wegen geht es vorbei an kleinen Handwerksbetrieben, Autowerkstätten und Eisverkäufern. Dahinter befinden sich häufig große, schmiedeeiserne Tore vor nicht allzu schlecht aussehenden Villen.

Das Einkaufszentrum ist eher langweilig. Westliche Marken von McD bis ZARA. Der immer wieder gesehene Einheitsbrei. Die Preise scheinen günstig, aber nicht wirklich billig zu sein. Schließlich landen wir in einem All-Asian Restaurant für ein gutes Abendessen und einige Bier.

Im Halbdunklen, geht es zurück zum Hotel. Eigentlich wären die beiden anderen lieber Tuk-Tuk gefahren, aber da uns im Hotel gesagt wurde, dass die Fahrer die Adresse nicht immer kennen, finden wir es besser die bekannte, halbstündige Strecke zu laufen. Also schließen sie sich uns an.

Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 5:45 Uhr. Nach einem schnellen und eher mäßigen Frühstück geht es mit einem viel zu großen Bus zum Flughafen.

Um überhaupt in die Abfertigungshalle zu kommen, werden schon mal alle Tickets kontrolliert. Unser Gepäck ist offiziell bereits bis Guwahati, unserem Zielflughafen in Indien, durchgecheckt. Da aber alles Gepäck am Einreiseflughafen Indiens durch den Zoll muss, haben wir es gestern auch mit ins Hotel nehmen können. Heute wollen wir es eigentlich nur am Transferschalter abgeben, aber ein solcher ist nicht zu finden. Also stellen wir uns doch wieder an einem normalen check-in Schalter an.

Außer einem „Mister-Wichtig“, „Schlangen-sind-nur-für-andere“ ist die Sicherheitskontrolle und der Rest nichts Besonderes. Da nicht viel Zeit bleibt sparen wir uns auch den Besuch in der Lounge. Das Boarding ist dann genauso chaotisch wie in Frankfurt.

 

Wir landen eine halbe Stunde früher als geplant. Interessant, ist doch der Flug mit gerade einmal 2,5 Stunden angesetzt. Wo immer der Pilot das gut gemacht hat 🌝.

Wir verlassen den Flughafen und haben jetzt einen 3,5-stündigen Transfer zur Grenze von Bhutan vor uns. Unser eigentlicher Reiseleiter wird uns an der Grenze treffen, aber die Agentur hat einen jungen Mann geschickt, der uns begleitet. Er scheint nicht wirklich erfahren zu sein, da der Fahrer ihm unterwegs immer wieder sagen muss, wohin er für Stempel, Fotokopien usw. gehen soll.

Die Fahrt ist typisch indisch. Lkw, Busse, Pkw und Tuk-Tuks teilen sich die Straße und jeder will der Schnellste sein. Die Hupe ist im Dauereinsatz. Wenigstens sehen wir nur eine einzelne Kuh, die mitten auf der Straße liegt.

 

Die Einwanderung nach Bhutan ist ziemlich einfach. Das Visum wurde vorab durch die örtliche Agentur beantragt und wir müssen nur eine Ankunftskarte ausfüllen. Unser Hotel liegt nur wenige Meter entfernt. Kaum sind wir dort, öffnet der Himmel seine Schleusen. Es gießt wie aus Eimern. Also sitzen wir alle zusammen in der Empfangshalle und Tenzin, unser Guide, erzählt uns ein bisschen was. Er ist ein netter junger Mann mit gutem Deutsch das er in der Schweiz gelernt hat.

 

Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen und wir gehen nochmal los. Die Grenzstadt Samdrup Jongkhar ist ziemlich langweilig. Wir laufen etwa eine halbe Stunde herum und haben damit den größten Teil der Stadt gesehen.

Bei einer kleinen Marktfläche wird Freya auf Hitler angesprochen und sagt dazu klar ihre Meinung. Danach werden die Hände geschüttelt und die Sache ist geklärt. Das fängt ja gut an, denkt sie sich.



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