Bumthang Tal, das Tal der Schweizer - Bhutan 2019 - 6
11.03. - Bumthang Tal, das Tal der Schweizer
Heute laufen wir im Bumthang Tal herum. Unser Hotel liegt zwar recht ungeschickt, wenn man in den Ort will, aber dafür müssen wir heute Morgen nicht zu den Sehenswürdigkeit fahren, sondern können direkt loslaufen.
Nach dem Frühstück geht es also die Straße vor dem Hotel entlang zu einem Tempel. Der Jambay Lhakhang Tempel soll aus dem Jahr 659 stammen und einer der 108 Tempel sein, die der tibetanische König Songtsen Gampo innerhalb eines Tages errichtet hat.
Ob das so stimmt lässt sich natürlich nicht mehr nachprüfen, aber alt ist er allemal. Die kostbaren Wandgemälde sind zum Schutz vor Sonnenstrahlen mit Vorhängen abgehängt. Wir dürfen diese aber zur Seite schieben und einen Blick auf die Fresken werfen.
Begrüßt wurden wir übrigens von einer Gruppe kleiner Mönche, die offensichtlich zu lange stillsitzen mussten. Vor allem einer springt herum und führt uns einen spielerischen Kampftanz vor. Die etwas älteren sitzen derweil lächelnd in der Morgensonne.
Weiter geht es bei angenehmen Temperaturen von einem Tempel zum nächsten. Längst nicht alle besuchen wir auch.
Ein besonders wichtiges Kloster erreichen wir kurz vor Mittag. Das Kurje Lhakhang besteht aus 3 Tempeln, die von einer Mauer umgeben sind.
Das Tor auf der Seite von der wir kommen wird nur bei besonderen Gelegenheiten geöffnet. Wir dürfen mittels einer provisorischen Holztreppe darüber hinweg klettern. Auf dem Klosterplatz wurden übrigens alle bisher verstorbenen Könige verbrannt.
Bei einem der Tempel gibt es kleine, süße Hunde. Das ist genau Freyas Wunschrasse - Marke Straßenköter. Vor dem Besuch der Tempel heißt es dann wie immer Schuhe ausziehen. So langsam verschwimmen die Eindrücke. Anders als z.B. in Myanmar ähneln sich die einzelnen Einrichtungen und Figuren doch sehr. Hauptunterscheidungsmerkmal ist eigentlich nur das Alter.
Um die Mittagszeit sind wir am Fluss, wo wir ein Picknick machen. Dies wurde im Hotel gekocht und von unserem Fahrer hergebracht. Es gibt Rindfleisch mit Soße, Kohlrabi mit Karotten, Reis, Kartoffeln - alles mehr oder weniger nicht gewürzt. Es gibt auch Chili-Käse. Dies ist eines der typischen lokalen Gerichte und das einzige, dass man ab und zu an den Buffets findet. Wie schon an anderer Stelle geschrieben: Für den ungeübten Magen eher wenig geeignet. Dementsprechend essen wir nur ganz, ganz wenig davon.
Um uns herum haben sich in gebührendem Abstand fünf Hunde platziert. Als wir alle satt sind, wird der Reis mit allen Resten gemischt und in verschiedenen Häufchen auf die Steine gelegt. Darauf haben die Hunde nur gewartet. Aber es gibt kein Geknurre und Gebelle. Jeder guckt, dass er seinen Teil bekommt und gut - alles völlig friedlich.
Danach laufen wir über eine große Hängebrücke zur anderen Seite des Flusses. Gemütlich geht es weiter. Ein kurzer Stopp an einem Laden, vor dem wiedermal eine Frau die Webmaschine aufgebaut hat und an einem Stück Stoff arbeitet. Nach all den alten Tempeln des Vormittages gibt es jetzt noch einen großen, modernen.
Damit reicht es dann aber auch mit Tempeln und Klöstern. Nächster Stopp ist die kleine Brauerei Red Panda. Im Bumthang-Tal haben die Schweizer viel Entwicklungshilfe geleistet und die Brauerei (dessen Bier übrigens gut schmeckt) gehört einem Schweizer mit bhutanesischer Staatsbürgerschaft.
Der Besuch kostet zwar Eintritt und rentiert sich nicht wirklich, aber es gibt hinterher für jeden ein Glas frisch gezapftes Bier. Wir teilen uns eins und bekommen deshalb noch eine Flasche für heute Abend.
Danach steht noch der Besuch in einer Käserei an, die einem Schweizer gehört. Auch hier kostet der Besuch extra.
Der negative Höhepunkt des heutigen Tages ist für uns aber die Tatsache, dass wir weder mit Visa noch mit Mastercard Geld ziehen können. Entweder kommt die Meldung „Card blocked“ oder „Pin invalid“. Die Nachfrage bei einer Bank ergibt dann, dass es manchmal klappt und manchmal nicht. Im Westen Bhutans würde es dann besser werden ...
Also haben wir 50 Euro getauscht und Freya hat ihr für morgen Abend angemeldetes Bad mit den heißen Steinen erst mal storniert. So was Doofes 🙁.
Aber sei’s drum. Zurück im Hotel dürfen wir der Küche bei der Zubereitung einer traditionellen Speise zusehen. Darauf freut sich Freya, während Jürgen sich lieber um die Sicherung der Fotos etc. kümmert.
Die zuzubereitende Speise heißt Momo. Das sind so etwas wie Ravioli auf Bhutanisch mit einer leckeren Füllung aus Zwiebel, Pilzen, frischem Koriander, Ingwer und Öl. Die Art der Formung entspricht Wan Tan. Nicht einfach. Das Ergebnis ist aber lecker.