Ein intensiver Tag in Tokio - Japan zur Kirschblüte 2023 - 4

in Tokyo - Japan
 


19.03.2023 - Ein intensiver Tag in Tokio

Wetter: Schönes, sonniges Frühlingswetter
Gelaufene Strecke: 22,5 km

 

Der erste Punkt auf der heutigen Agenda ist St. Mary's Cathedral []. Ursprünglich hatte ich geplant, sie am ersten Tag zu besichtigen, musste es aber auf heute verschieben, da wir ja da unser Japan Rail Ticket abholen mussten.

Ich habe im Internet einige schöne Bilder gesehen, aber in Wirklichkeit darf man im Inneren nicht fotografieren. Die Architektur ist eher kühl, mit viel sichtbarem Beton und sehr wenig Dekoration. Die ersten Gläubigen für die Messe treffen ein, also gehe ich bald wieder. Von außen mache ich noch einige Fotos, die ich aber nach einem ersten Blick auf die Bilder zum Löschen vormerke. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich die Kirche ausgelassen und wäre früher in den Tag gestartet.

 

Das nächste Problem mit der Kathedrale ist, dass es ein ziemlicher Fußmarsch ist, um eine U-Bahn-Station zu erreichen, die Shinjuku, mein nächstes Ziel, anfährt. Ich habe also bereits eine Stunde Fußmarsch durch Wohngebiete auf dem Buckel, bevor ich heute zum ersten Mal in eine U-Bahn steige.

 

Der Hauptgrund für einen Besuch in Shinjuku sind die Wolkenkratzer und insbesondere der Mode Gakuen Cocoon Tower [].

Der Bahnhof Shinjuku [] ist riesig - wirklich riesig. Da ich die Agenda geändert habe, komme ich jetzt in einem anderen Teil des Bahnhofs an und muss erst einmal herausfinden, wohin ich gehen soll. Wenn Du auch zu den Wolkenkratzern willst, halte Ausschau nach Schildern zum westlichen Ausgang und später zur westlichen Halle (western concourse). Am westlichen Busbahnhof kannst Du dann die Treppe hinaufgehen und siehst bereits den Cocoon-Turm. Wenn Du willst, kannst Du auch unterirdisch bis zum Metropolitan Government Building weitergehen, aber wenn dies nicht Dein einziges Ziel ist, sehe ich eigentlich keinen Grund, dies zu tun.

 

Ich schlendere durch die Straßen und mache Fotos. Da es Sonntag ist, ist heute nicht viel los. Es handelt sich hauptsächlich um ein Viertel mit Bürogebäuden. Als ich die andere Seite dieses Bereichs erreiche, biege ich links ab und laufe weiter in den nördlichen Teil von Shibuya.

 

Auf dem Weg dorthin liegt der Meiji-Schrein []. Der liegt inmitten eines schönen Parks. Der Schrein selbst ist ok, nichts Besonderes außer seinem Alter und seiner allgemeinen Bedeutung.

Gerade als ich den Innenbereich betrete, kommt eine Wache und schickt alle Leute zur Seite, damit eine Hochzeitsprozession vorbeiziehen kann. Vorneweg zwei Priester, gefolgt von dem, was in Europa Brautjungfern wären; dann das Brautpaar vor einem Schirm tragenden Wächter. Am Ende der Schlange folgen die übrigen Gäste. Alle bewegen sich gemächlichen Schrittes.

Eine Weile später gibt es sogar eine zweite Prozession und andere Paare, die Hochzeitsfotos machen. Tolle Fotomotive!

Am Südeingang sind einige Fässer mit Sake und französischem Wein aufgestapelt. Diese Fässer werden jedes Jahr von den Brauern gespendet, um dem ehemaligen Kaiser Meiji und seiner Kaiserin Shoken ihren Respekt zu erweisen.

 

Als nächstes will ich die Cosplay-Girls sehen, die auf einer Brücke zwischen Bahnhof und Yoyogi-Park posieren sollen. Zunächst schlendere ich erfolglos durch die Straßen von Harajuku und erst nach dem Lesen meiner Notizen finde ich heraus, wo der eigentliche Hotspot sein soll. Leider ist auch hier keine zu sehen. Wahrscheinlich, weil später am Tag ein großes Cosplay-Treffen im Stadion stattfindet.

 

Die Straßen in Harajuku sind voll. Man wird eher geschoben, als dass man läuft. Super nervig. Also beschließe ich zu fliehen und eine U-Bahn nach Akihabara zu nehmen. Ich war schon am Freitag dort, war aber weder in einer der Spielhallen noch in einem Kaufhaus.

Die Spielhallen sind in der Regel nicht besonders breit (obwohl ich in Osaka noch welche sehen werde, die so groß wie ein normales Kaufhaus waren), aber ziemlich lang und erstrecken sich über 3-5 Etagen. Unten gibt es diese Greifautomaten, die man vielleicht aus Vergnügungsparks kennt, und weiter oben diese Arcade-Automaten, die in den 80er Jahren populär wurden, aber fast überall sonst verschwunden sind. Hier gibt es neue Modelle mit großen Bildschirmen und Lautsprechern, die so laut sind, dass man die Leute, die neben einem stehen, nicht versteht. Ganz anders als im Rest von Tokio, wo jeder darauf bedacht ist, so leise wie möglich zu sein.

 

Akihabara ist nicht nur für den Manga-Stil bekannt (in vielen Geschäften kann man Manga-Figuren und andere Dinge kaufen), sondern auch für Elektronik. Interessanterweise finde ich keine Geräte, die ich noch nie gesehen habe - vielleicht weiß ich aber auch nur nicht, wo ich suchen soll, da die Beschilderungen nur auf Japanisch sind. Aber während Media Markt und Saturn hier in Deutschland Filialen schließen oder zumindest die Fläche reduzieren, findet man Bic Camera in jedem Stadtteil. 5 Stockwerke hoch und voll mit elektronischem und (teilweise) nicht-elektronischem Kram. Nichts, was ich nicht schon in Deutschland oder im Internet gesehen hätte, aber mit einem super breiten Sortiment. Sie haben immer noch Dinge, die man in Deutschland nicht mehr findet, wie tragbare DVD-Player.

 

Es ist 16:30 Uhr, als ich ein japanisches BBQ-Restaurant mit Selbstbedienung finde.

Ich betrete das Restaurant und werde an eine Art Theke gesetzt. Die einzelnen Plätze sind durch eine Plastikbarriere getrennt. Auf dem Bildschirm, den man auf Englisch umschalten kann, wählt man aus, was man möchte und bestellt es. Sobald es zubereitet ist, erhält man eine Benachrichtigung auf dem Bildschirm, nimmt die Karte mit der Platznummer und holt das Tablett ab.

Ich habe zwei Fleischsorten mit insgesamt 200 g ausgewählt. Außerdem bekomme ich eine Schale mit Reis, eine Suppe und etwas Kimchee. Das Wasser kommt aus dem Hahn und Gewürze und Dips stehen auch noch bereit. Vor mir ist ein kleiner Gasgrill in den Tisch eingelassen, den ich mit zwei Knöpfen anschalte und auf den ich dann das Fleisch so lange lege, wie ich es möchte. Eine halbe Minute oder so ist normalerweise ausreichend. Es ist wirklich lecker und ich habe nur 1560 Yen (11 EUR) bezahlt.

 

Die Sonne wird in einer Viertelstunde untergehen, und ich fahre zurück nach Shinjuku, um einige Nachtaufnahmen zu machen. Als ich dort ankomme, gehe ich direkt zum Metropolitan Government Building [], um einen Blick von oben zu erhaschen. Diesmal bleibe ich im Untergrund und benutze die Laufbänder. Der Eingang ist leicht zu finden, aber leider ist ein Turm geschlossen und die Warteschlange vor dem anderen Turm ist deshalb sehr lang. Es macht keinen Sinn, hier länger als eine Stunde oder so zu warten. Stattdessen laufe ich zurück nach Shinjuku Downtown und mache ein paar Fotos von den Neonlichtern. Schließlich kehre ich zum Hotel zurück.

 

 


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