Miyajima und sein berühmtes Torii - Japan zur Kirschblüte 2023 - 14

O-Torii - Miyajima - Japan
 


29.03.2023 - Miyajima und sein berühmtes Torii

Wetter: sonnig
Gelaufene Strecke: 15,5 km

 

Heute steht ein Besuch von Miyajima [] mit dem berühmten, im Wasser stehenden Torii [] auf dem Programm. Wir treffen uns kurz nach 8 Uhr und laufen zum nahe gelegenen Bahnhof. Eine halbe Stunde Zugfahrt und 10 Minuten auf einer Fähre und wir sind da.

 

Dies ist eine der Haupttouristenattraktionen hier und natürlich ist es alles andere als leer, aber um diese Zeit ist es noch akzeptabel.

Tatsächlich ist unser Timing perfekt (zwar nur zufällig, aber ich nehme es natürlich gern). Ebbe war vor einer Stunde, und inzwischen ist das Wasser so hoch, dass niemand mehr zu dem Torii hinläuft (oder sogar Boote hinfahren, wie ich es am Nachmittag sehen werde). Andererseits kann ich zum Strand hinuntergehen und von dort aus einen schönen Winkel für die Aufnahme des Torii finden. Ich kann zwar nicht 100%ig geradeaus fotografieren, aber die Version mit einem 45°-Winkel sieht sowieso besser aus, da der Hintergrund viel netter ist. So muss ich nicht zum Tempel gehen und mich zweimal anstellen (erst um den Eintritt zu bezahlen und dann auf dem Steg, um das Foto zu machen).

Nebenbei bemerkt: Auch von der Fähre aus kann man schöne Bilder vom Torii machen. Wenn Du auf die Fähre gehst, laufe bis zum Ende, gehe in den ersten oder zweiten Stock und stell Dich entweder geradeaus oder auf die rechte Seite.

 

Vom Torii aus gehen wir durch den Momijdani-Park zur Seilbahn auf den Berg Misen []. Im Park gibt es eine schöne rote Brücke, die ich auf meiner Liste habe, auch wenn sie im Herbst viel schöner aussieht, wenn die Blätter der Bäume ebenfalls rot sind. Erst gehe ich auf der "falschen" Seite zum Flussbett hinunter und muss das Gleiche auf der gegenüberliegenden Seite noch einmal machen.

Jetzt bin ich natürlich der letzte der Gruppe und muss mich beeilen. Aber wo sind sie? Ich folge den Schildern zur Seilbahn, aber niemand ist zu sehen. Sind die so schnell? Wir haben die Fahrkarten unterwegs gekauft und so reihe ich mich in die Warteschlange ein, um im ersten Stock einzusteigen. Als ich gerade die Kabine betreten will, sehe ich sie ankommen. Ich habe keine Ahnung, wie ich es geschafft habe, sie zu überholen.

 

Man nutzt hier zwei verschiedene Arten von Kabinen; zuerst eine kleinere für nur 6 Personen und dann ab einer Umsteigestation eine größere für 30 Personen.

Es besteht die Möglichkeit, zu Fuß hochzuwandern, aber es sind etwa 530 Meter und mehr oder weniger die ganze Strecke geht über unebene Treppen - aber dazu kommen wir später. Schon der Weg zur Seilbahnstation ist eine schweißtreibende Angelegenheit und so halte ich es für eine gute Idee, mit der Seilbahn auf den Berg zu fahren und dann hinunter zu laufen. Der Berg stand gar nicht auf meiner Agenda, aber abgesehen von einigen Parks und Tempeln (und natürlich dem Torii) gibt es nicht viel, was man hier machen kann, und unser Reiseführer empfiehlt es dringend, da die Aussicht über das Meer und die Insel großartig sein soll.

 

Nachdem ich die Bergstation erreicht habe, mache ich mich direkt auf den Weg zum Berggipfel. Leider geht es erst einmal ein ganzes Stück hinunter, um den Weg der von unten hochführt  zu erreichen und dann beginnt der Aufstieg. Ziemlich anstrengend, denn die meisten "Treppen" sind einfach unterschiedlich hohe Steine, die man hinaufsteigen muss. Zuerst erreiche ich einen Tempel, der das ursprüngliche ewige Feuer beherbergt. Von hier aus wurde es in den Friedenspark in Hiroshima gebracht, wo man jetzt einen Nachfahren davon findet.

 

Ganz oben hat man eine zweistöckige Aussichtsplattform gebaut. Das ist vielleicht nicht der romantischste Ort mit all den Menschen, die kommen und gehen. Aber mit den Bänken ist es ein klasse Platz, um mein Mittagessen zu essen. Uns wurde gesagt, dass man auf der Insel nicht viel zum Essen kaufen kann, also sind wir alle zum 7/11 am Bahnhof gegangen und ich habe Sushi mitgebracht.

Das sieht nicht so aus wie die, die wir kennen (die gibt es auch). Es ist eher eine Outdoor-Version. Es hat die Form eines Dreiecks, wobei jede Seite ca. 5 cm lang und 1 cm dick ist. Außen ist eine Schicht Seetang, dann eine dicke Schicht Reis und die Füllung, in meinem Fall roter Lachs und Salz. Schmeckt ganz gut, auch wenn ich die Sojasoße und den Wasabi vermisse.

Bei Interesse würde ich empfehlen, sie früh zu kaufen, denn um die Mittagszeit sind die beliebten Sorten bereits ausverkauft und man muss nehmen, was übrig ist.

 

Unser Reiseführer empfahl uns, den Omoto-Parkweg hinunterzugehen, was ein schöner Spaziergang durch den Wald wäre, wenn auch mit eingeschränkter Aussicht. Aber auch wenn dies der längere Weg ist, besteht er größtenteils aus Treppen. Wie bereits erwähnt: Nicht die Treppen, die man erwartet, sondern Steine mit unterschiedlichen Höhen, die meisten davon ziemlich hoch. Die sind nicht gerade ein Freund der Knie. Wenn Du Wanderstöcke hast wäre es vielleicht eine gute Idee, diese mitzunehmen. Mal sehen, was mir meine Knie morgen sagen werden. Aber egal: Irgendwie muss ich ja von 530 Metern auf Meereshöhe runterkommen.

 

Hat es sich gelohnt, hinaufzugehen? Wenn das Wetter wirklich klar ist, könnte es sich lohnen, denn die Aussicht von oben ist wirklich toll. Heute war es ziemlich diesig, und ich bezweifle, dass ich in der Nachbearbeitung viel herausholen kann, zumal ich die meisten Bilder gegen Mittag geschossen habe. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, mit der Seilbahn hoch und runter zu fahren. Man muss ohnehin immer noch klettern, um die Aussicht vom Gipfel zu genießen oder um zu einigen Tempeln zu kommen. Es hat keinen wirklichen Vorteil, zu Fuß hoch oder runter zu gehen, außer dass man etwas Geld spart. Ich buche den Ausflug also mal unter "sportliche Betätigung" 😉.

 

Vom Omoto-Park aus, am Fuße des Berges, beschließe ich, zum sehr empfehlenswerten Daishoin-Tempel [] zu gehen, auch wenn das bedeutet, dass ich wieder einige Treppen steigen muss. Dieser Tempel ist sehr schön, und wenn ich mir den Fußmarsch erspart hätte, wäre ich vielleicht noch viel länger hier geblieben. Aber ich bin fertig und will zurück zum Hotel.

 

Ich laufe zurück zur Fährstation und schaffe es gerade noch an Bord, bevor die Fähre abfährt. Dasselbe gilt für den Zug nach Hiroshima - als ich am Bahnhof ankomme, sehe ich schon die lange Schlange auf dem anderen Gleis. Ich stelle mich an, und 5 Minuten später fährt der Zug ein. Der Nachteil dieses "just-in-time"-Ansatzes ist, dass ich nun eine halbe Stunde lang stehen muss.

 

Unser Reiseführer hat für 18 Uhr einen Tisch in einem Okonomiyaki [] Restaurant reserviert. Dies ist ein Gericht, das in den verschiedenen Regionen Japans unterschiedlich zubereitet wird, aber hier in Hiroshima ist es das beliebteste Gericht, das es gibt. Man sitzt vor einer Metallplatte und das Gericht wird direkt vor einem zubereitet. Es gibt viele Videos auf YouTube, die zeigen, wie es gemacht wird. Dieses ist nur ein Beispiel [].

Wir befinden uns im 6. Stock eines Mehrzweckgebäudes mit verschiedenen Geschäften und sogar einem Kapselhotel. Die ganze Etage ist mit kleinen Ständen gefüllt, die groß genug sind, um ein Dutzend Kunden aufzunehmen. Aber es gibt noch größere Orte wie diesen. Eines davon ist 6 Stockwerke hoch und alle Etagen sind mit Okonomiyaki-Restaurants gefüllt.

Die Portionen sind ziemlich groß, erschwinglich und der Geschmack ist absolut nach meinem Gusto.

 



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