Quer durch die Normandie - Bretagne im Regen - 2
Quer durch die Normandie
Am nächsten Morgen sind wir relativ früh wach. Plötzlich beginnt Jürgen zu drängeln. "Lass uns vor dem Ansturm um 8:00 Uhr beim Frühstück sein ...". Leider hat er nicht mit der Reisegruppe aus Lippe gerechnet. Der Frühstücksraum summt und brummt, die Brötchen sind alle, der Orangensaft auch. Die armen Mädchen vom Service sind von dem Ansturm völlig überrascht.
Wir fahren durch die schöne Landschaft des Departemant Seine-Maritime zu unserem ersten Ziel heute, dem Jardin d'Étretat [↗]. Dies ist ein Freya-Ziel mit einer Mischung aus Kunst und Garten. Wir parken unser Auto unterhalb des Hügels am Bahnhof und gehen dann die schmale Straße hinauf. Der Garten liegt hoch über dem Dorf Ètretat an den steilen Klippen.
Bevor wir den Garten betreten, schlendern wir noch ein wenig an der Steilküste entlang und machen Fotos. Auf dem Weg zum Eingang halten wir noch kurz am Denkmal Nungesser et Coli [↗].
Doch dann betreten wir den Garten und genießen den Rundgang. Schmale Pfade schlängeln sich durch die Anlage. Jedes Sträuchlein ist in Form geschnitten. Auch das kleine versteckte Café, in dem wir einen Espresso trinken, ist nett. Aber am bekanntesten ist der Garten für die überdimensionalen Köpfe, die in den Buchsbaumhecken stecken.
Unser nächster Zwischenstopp ist Le Havre [↗]. Freya war in den frühen 80er Jahren schon einmal dort und wäre nie auf die Idee gekommen, diese Stadt noch einmal auf eine Reiseliste zu setzen. Aber Jürgen hat eine moderne Kirche gefunden und wir sind praktischerweise zur Mittagszeit dort. So reiht sich eins an das andere.
Die Strandpromenade, an der wir zur St. Josephskirche [↗] fahren, ist recht attraktiv und ja, wir sehen auch einige Restaurants.
Aber zuerst gehen wir zur Kirche. Sie wurde nach der Zerstörung von Le Havre zum Gedenken an die bei der Befreiung der Stadt Gefallenen errichtet. Das auffälligste Merkmal ist der zentrale Turm. Die Form ähnelt einem Oktogon. Alles ist aus Sichtbeton und man könnte denken, es würde nüchtern und kalt wirken. Doch das Gegenteil ist der Fall. Unzählige Glasstücke wurden eingebaut und tauchen den Innenraum in ein warmes Licht. Während unseres Aufenthalts ertönte sanfte Chormusik. Wunderschön.
Irgendwann reißen wir uns los und gehen zum nahe gelegenen Stadtstrand. Er ist erstaunlich groß. Wir laufen eine Weile an der Promenade entlang, bis wir zwei Restaurants finden und uns für dasjenige entscheiden, in dem wir im Obergeschoss auf der Terrasse sitzen können. Wir essen beide Fish & Chips und sind alles andere als enttäuscht.
Dann fahren wir weiter zu unserer Übernachtung in Bayeux [↗]. Trotz der Jahreszeit ist es hier sehr touristisch. Die Invasionsstrände des Zweiten Weltkriegs sind ganz in der Nähe und viele Amerikaner wandeln auf den Spuren ihrer Vorfahren.
Für die Besichtigung des berühmten Teppichs [↗] ist es schon zu spät, also spazieren wir nur durch die Altstadt und besuchen die Kathedrale Notre Dame de Bayeux [↗].
Den Tag lassen wir in einer Brasserie bei Zwiebelsuppe und Cidre ausklingen. Ein schöner Tag.