Spaziergänge entlang der Rosa Granitküste - Bretagne im Regen - 5

Phare de Mean Ruz - Ploumanac'h - France
 


Spaziergänge entlang der Rosa Granitküste

Heute Morgen präsentiert sich die Natur frisch und herrlich sauber, und weil die Wolken dramatisch sind und es nicht regnet, beschließen wir, zum Cap Frehel [] zu fahren, das wir gestern ausgelassen haben.

Das war eine gute Entscheidung und den Umweg absolut wert. Wir machen einen schönen Spaziergang und sehen sogar eine Gruppe von Delfinen vorbeiziehen.

 

Auf kleinen Nebenstraßen fahren wir weiter in Richtung Westen und halten in St. Quay Portrieux für ein frühes Mittagessen in Form eines Crêpes mit Ziegenkäse und Honig. Wir sitzen vor dem kleinen Café und obwohl das Thermometer im Auto 18°C anzeigt, ist es ziemlich windig und fühlt sich viel kälter an.

 

Jürgen hat für den Nachmittag zwei weitere Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Die eine ist Maison du Gouffre, ein Haus, das zwischen zwei Felsen eingezwängt ist, die andere ist weniger spezifisch, nur ein Spaziergang entlang der Küstenlinie in der Nähe unseres Hotels.

 

Wir fahren also zu einem Parkplatz an der Küste, wo sich das Maison du Gouffre befindet. Auch wenn Jürgen der Meinung ist, dass es einen Parkplatz in der Nähe geben sollte, beschließen wir zu bleiben und wollen der Küste entlang wandern, in der Hoffnung auf ein paar schöne Aussichten.

Gerade als wir unsere Wanderschuhe anziehen, fängt es an zu schütten. Also bleiben wir lieber noch eine Weile im Auto.

So schnell wie der Regen gekommen ist, verschwindet er auch wieder und wir beginnen unsere Wanderung. Die ersten Meter gehen wir an der Küste entlang, aber dann biegt der Weg ins Landesinnere ab. Im Moment ist es recht schön. Vielleicht ein bisschen nass, aber die Luft ist frisch und nicht wirklich kalt.

Schließlich erreichen wir den Parkplatz in der Nähe des Hauses. Es gibt hier ein paar Häuser, aber nur das berühmte ist so pittoresk gelegen. Und natürlich parken auch Autos vor dem Haus. Das scheint so zu sein, egal zu welcher Zeit man versucht, das Haus zu fotografieren. Aber Jürgen hat sowieso nicht damit gerechnet, hier eine once-in-a-lifetime-Aufnahme zu machen.

 

Wir drehen um und langsam beginnt es wieder zu regnen. Dann wird es mehr und wir erreichen so gerade die Toilettenanlage in der Nähe des Parkplatzes, als es wieder in Strömen regnet. Etwa 15 Leute drängen sich unter dem Vordach und in der Behindertentoilette. Es ist eigentlich ganz amüsant.

Sobald der Regen aufgehört hat, gehen wir wieder weiter. Unser Weg hat sich in einen kleinen Fluss verwandelt. Freya ist wirklich dankbar, dass Jürgen darauf bestanden hat, die Wanderschuhe mitzunehmen, obwohl sie es für ziemlich nutzlos hielt. Leider ist die Zeit bis zum nächsten Regenguss etwas kürzer und so bekommen wir noch eine Dusche ab. Aber es ist nicht besonders kalt, die Jacken halten dicht und insgesamt hat es Spaß gemacht.

 

Aber jetzt ist es an der Zeit, zu unserem Hotel zu fahren. Das ist in Ploumanac'h [], offiziell ein Teil von Perros-Guirec. Auf dem Weg dorthin haben wir ein paar Zweifel, ob das Navi uns den richtigen Weg zeigt, aber ja, wir sind richtig.

Unser Hotel liegt direkt am zentralen Parkplatz neben dem Strand.

Wir bekommen sogar ein Upgrade, da um diese Jahreszeit nur wenige Zimmer belegt sind. Also stellen wir unsere Koffer ab und da es aufgehört hat zu regnen, machen wir uns sofort auf den Weg entlang der Küste zum Leuchtturm [].

 

Die Felsen in diesem Teil der Bretagne sind aus Granit und haben eine rosarote Farbe - besonders jetzt, wo die Sonne schon recht tief steht. Wir laufen also in Richtung Leuchtturm und noch ein Stück weiter. Freya sieht wieder überall Gesichter in den Felsen.

 

An das Hotel angeschlossen ist ein Restaurant (La Cotriade []). Da wir nicht wussten, wie lange wir an der Küste entlang spazieren würden, haben wir beim Einchecken nicht reserviert, aber es gelingt uns trotzdem, einen Platz zu bekommen.

Obwohl Freya sich die Speisekarte ausführlich erklären lässt (sie besteht immer noch darauf, die Erklärungen auf Französisch zu bekommen), endet es mit "Du isst das erste Fischgericht auf der Karte und ich nehme das dritte". Aber dieses Mal ist es egal. Am Ende war es das beste Essen der Reise. Nicht ganz billig, aber das Restaurant kann durchaus mit den 1-Sterne-Restaurants mithalten.

 

Am nächsten Morgen ist es wieder Zeit für ein paar Sonnenaufgangsfotos. Jürgen hat sich schon gestern Abend für den Platz entschieden, zu dem er gehen will. Als er das Hotel verlässt, ist niemand zu sehen, außer jemanden, der die Straße reinigt. Auch unterwges und am Fotospot ist er ganz allein.

Es braucht einige Experimente, bis die richtige Belichtung für die Wellen gefunden ist, aber da die Sonne hinter einigen Wolken aufgeht, gelingen ihn selbst ohne Belichtungsreihen und Filter gute Bilder.

 

Zurück im Hotel gibt es ein gutes Frühstück, das aber nicht mit dem Abendessen von gestern mithalten kann. Hier hätten wir noch länger bleiben können.

 



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